Tobias Hermann Reißner

 

In diesem Haus ist Tobias Hermann Reißner sozusagen aufgewachsen, seine Großeltern wohnten darin fast 50 Jahre. Ursprünglich 1887 als Fabrikgebäude für Bugholzmöbel erbaut 

(daher Sesselfabrik), nach dem Krieg zum Wohnhaus umgebaut, verbrachte er an diesem herrlichen Fleck Erde die schönsten Stunden seiner Kindheit.

 

 

"Wenn ich das Wort Glück oder Geborgenheit

mit einem Ort verbinden kann,dann ist es dieser!"

 

 

Nach der großen Schneekatastrophe 2006 mussten auch seine Großeltern als eine der letzten Bewohner das Haus verlassen...danach stand es jahrelang leer. Im August 2015 bekam Tobias die Möglichkeit eine seiner Rauhnachtsmasken auf dem gewaltigen Dachboden der Sesselfabrik zu fotographieren. Beim Nachtfaltershooting entstanden einzigartige Aufnahmen.Die Erinerungen sprudelten. Nur etwa 4 Wochen danach wurde die Sasselfabrik abgerissen.

 

Tobias saß gegenüber auf der Wiese nach Feierabend mit Fotoapparat....Zigarette.....klare Gedanken suchend.....Auch wenn die wirtschaftlichen Gründe verständlich sind....zog ihn dieser Verlust emotional ins absolut bodenlose.

 

"Ich kanns immer noch nicht genau erklären...aber ich die Sorte Mensch die sich fast zu 100 Prozent von Gefühlen leiten lässt...und keine Angst davor hat sie zu zeigen.
Ohne diese Gefühle kann ich nicht atmen, nicht denken....keine Werkstücke erschaffen.....nicht sein, oft waren sie Blockaden......jetzt sind sie Werkzeuge!"

 

 

Lange hat Tobias überlegt ob er diese Maske bauen soll...oft in Tränen ausgebrochen....Pläne verworfen...Skizzen zerrissen....aber es ist ihm klar geworden dass man im Leben gegen vielerlei Einflüsse etwas unternehmen kann...eingreifen kann...umlenken kann...nur gegen eins hat man keine Chance: den Lauf der Zeit....es war Zeit...die richtige Zeit als er im November mit der Maske begann.

 

Gefertigt ist die Maske aus 27 Drahtsträngen....im Hauseingang 27 wohnten seine Großeltern. An der Höchsten innersten Stelle misst die komplette Maske 2015 Millimeter--das Jahr des Abrisses.

Der Unterbau besteht zum Teil aus dem Holz eines Regales vom Dachboden. Der verbaute Stuhl ist Recherchen nach einer der Typen die damals dort gefertigt wurden.

 

Das "Bild" der Sesselfabrik wenn man nach Oberfrauenau fährt existiert nicht mehr, dieser Rahmen ist zerbrochen. Die Äste sind von den Kastanienbäumen, unter denen die Kinder der Sesselfabrik damals immer gespielt haben.

 

Diese Maske besteht für Tobias aus tausenden Erinnerungen...sie alle aufzuzählen wäre schier unmöglich.

 

Heute erinnert nur noch eine flache planierte Ebene an den einztigen Stand der Sesselfabrik.....

 

"Alles andere lebt in meinem Herzen weiter!"